Drehtag bei Erwin Fröhling - ehem. Braumeister bei Maisel

Dreh bei Erwin Fröhling
Dreh bei Erwin Fröhling

Sammelleidenschaft. Sammeln aus Leidenschaft. Hobby oder Passion? Fest steht, für das Sammeln an sich mag es viele Gründe geben, beginnend bei unseren Urahnen. Doch bei dieser Ableitung würde sich das Sammeln im Jahr 2009 wohl nur auf das schönere Geschlecht beziehen, beschäftigten wir uns Männer doch eher mit dem Jagen. Tatsächlich ist das Sammeln für Sammler heute tatsächlich auch Jagen. Die Jagd nach Schätzen, solchen die nicht jeder – am besten niemand außer einem selbst – hat. Ein Grund also, das Sammeln des Sammelns wegen.

Erwin Fröhling gehört wohl eher nicht zu dieser Gattung. Der pensionierte Braumeister und passionierte Bierkrug-, Etiketten- und Schildersammler ist ein liebenswerter Mann im besten Alter und er sammelt weil er einen anderen Grund dafür hat – seine Leidenschaft für das was es heute nicht mehr gibt: seine Brauerei Maisel, die Bamberger Brauerei Maisel natürlich.

Bei unserem Dreh tauchen wir schnell ein in das was 41 Berufsjahre lang die Welt von Erwin Fröhling war, der heute im verdienten Ruhestand ist. Sein Keller erzählt die Geschichte eines Brauhauses, das einst das größte und stolzeste der Stadt war. Im Jahr 2000 hat der Braumeister seinen Ruhestand angetreten, mit 60 Jahren. Bezeichnender Weise genau in dem Jahr, als sich aus Fröhlings Sicht mit dem ersten „Ausverkauf“ das Ende des ehemaligen Familienimperiums abzeichnete. Zum Glück hatte Fröhling schon Jahre zuvor zu Sammeln begonnen.

Und so nennt er eine unglaubliche Menge an Gläsern, Krügen, einmaligen Flaschen mit Gewinde, Schildern und Etiketten sein Eigen. Zählen? Unmöglich. Nur so viel verrät Erwin Fröhling über seine Krüge: „Ich habe einfach alle, die es gibt!“
Und er muss wohl Recht haben – die Anzahl ist beeindruckend. Darunter der erste Krug, handgedreht aus leichtem Ton, händisch geprägt, wahrscheinlich aus dem Jahr 1894 – dem Gründungsjahr.
Außerdem sehen wir Raritäten wie Glaskrüge ohne Inschrift. Nur wer auch den letzten Tropfen aus dem historischen Trinkbehälter geleert hat, sieht auch was da im Glasboden steht: „Brauerei Maisel“. Zufall oder antiquierte Marketingidee? Wir wissen es nicht, nur eines steht fest, der Keller von Erwin Fröhling beherbergt große Schätze. Nein, nicht im monetären Sinn. Einbruch zwecklos! Aber Idealisten und Zeitreisende, Bierfans und Historiker finden hier ihr Eldorado.
Wir haben hier grandiose Bilder für unseren Film bekommen. Dafür einen herzlichen Dank an Erwin Fröhling. Danke für die Möglichkeit viel über die Geschichte der Bamberger Brauerei Maisel zu erfahren!

PS: ausführlich berichten wir natürlich im Rahmen des Films;-)

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