Zoiglstube Straßgiech

B esonders

I nnovativ

E hrlich

R ustikal

Aus den Buchstaben, die das Wort BIER ergeben, kann man viele neue Wörter formen. Das B etwa, das könnte für Batterie, Baumstamm oder Bohnensuppe stehen, das I für Institution, Indien oder Ist-Zustand. Mit den verbleibenden zwei Buchstaben E und R könnte man so weiter machen – in diesem Text allerdings wählen wir die Kombination BESONDERS – INNOVATIV – EHRLICH – RUSTIKAL. Warum wohl?, wird sich nun so mancher fragen. Die Antwort: Ja, weil diese Worte nämlich genau für die Brauerei "Drei Kronen“ in Straßgiech in Persona von Andreas Gänstaller und seiner Frau Manuela stehen.

Nach einer herben beruflichen Enttäuschung vor wenigen Jahren, hat der 50-Jährige Andreas in seiner neuen Wirkensstätte unweit von Schesslitz ein Wunderwerk vollbracht: Da schmecken die Biere nicht nur himmlisch, da munden die Speisen einfach höllisch gut, da würde gar der Biergott Gambrinus selbst wahre Freude am Drumherum haben – an der liebevoll ausgesuchten Einrichtung, dem Biergarten, einen Blick in die alten Kellergewölbe und vor allem an der Zoiglstube, deren Beschreibung nicht besser ausfallen könnte, als: RUSTIKAL und doch INNOVATIV – INNOVATIV freilich mehr, was den Gedanken anbelangt, Denn zeichnet das alte hocherhobene kupferne Sudhaus neben der Gaststätte, umrungen von urig-hölzernen Tischen, Stühlen, Lampen und historischem Brauzubehör ein Bild aus vergangenen Tagen, ist der Begriff Zoiglstube ja mehr südlich von Oberfranken und zwar in der nördlichen Oberpfalz beheimatet. Das bedeutet gleichermaßen aber nicht, dass man in Oberfranken nicht einmal versuchen kann, ein Zoigl zu brauen. Und wenn es dann auch noch so gelingt, wie Gänstallers golden-brown-Zoigl, dann kann man definitiv von gut gelungener fränkischer INNOVATION im Rahmen von ortsbedingter Brautradition sprechen. (Was aber nicht heißen soll, dass wir hiermit anregen, dass der „echte“ Zoigl auch grundsätzlich außerhalb des ortsüblichen Kommunbrauhauses beheimatet sein sollte). Doch hier passt's und hier schmeckt's . Und damit hat auch unser Begriff BESONDERS gleich seine Erklärung bekommen.

In Straßgiech findet der „Bierdurschdige“ nämlich nicht nur ein ausgesprochen süffig-rundes Kellerbier, er bekommt auch ein – Entschuldigung für den Ausdruck – verdammt gutes Rauch- Märzen und einen Bierschnaps, der lange gelagert seinen hochprozentigen Alkoholgehalt kaum spüren lässt. BESONDERS lecker sind aber gleichermaßen nicht nur die flüssigen Leckereien. Bei Gänstallers dreht sich alles Lukullische ums Bier. Ein Blick auf die Speisekarte verrät: Rumpsteak „Gärtank“ in Olivenöl-Bier-Marinade, Zoigl-Salat „Sudpfanne“ mit Zoigl-Vinaigrette, Bierbeißer oder das unvergesslich-geniale „Biertreber“-Schnitzel mit Speck-Zwiebelsoße – es ist nicht leicht, nicht sofort am nächsten Tag wiederkommen zu wollen, um gleich das nächste Ma(h)l zu probieren.

Dass Andreas und Manuela Gänstaller dabei den EHRLICHEN und persönlichen Kontakt zu ihren Gästen pflegen, ist nicht nur geschriebenes Wort. Nach dem Genuss folgt auch immer das Gespräch, das mindestens einer der beiden am Tisch sucht. Das macht ein heimeliges Gefühl, ein Gefühl, das schön ist, das einen irgendwie dazugehören lässt – um es ganz einfach zu sagen. Vielleicht ist das das Geheimrezept der „Drei Kronen“ Straßgiech. Ehrlicher Kontakt zu den Gästen, besondere Spezialitäten, eine rustikal-liebevolle Einrichtung und ein Konzept, das nach vorne blicken lässt und nicht in die Vergangenheit. Bitte weiter so.