Was, wenns das Bier nicht gegeben hätte? oder, die Bildung gesellschaftlicher Strukturen

Der Maxplatz in Bamberg um 1890
Der Maxplatz in Bamberg um 1890

Bier schmeckt, Bier berauscht und Bier schafft genau durch diese Dinge auch immer wieder unvergessene Stunden, die man nicht missen möchte. Das wisst ihr ebenso gut wie ich.

Doch zu welchen Dingen ist das flüssige Brot noch im Stande? Könnte nicht auch vom Bier die Schaffung gesellschaftlicher Strukturen ausgehen? Der spinnt, werdet ihr denken, doch von wegen. Beispielsweise ist die Gründung der Bamberger Freiwilligen Feuerwehr allein auf das Bier zurückzuführen, wer das nicht glaubt, sollte folgende Geschichte lesen:

Bis vor einigen Jahrzehnten war es üblich, dass in den Brauereien noch selbst Malz hergestellt wurde. Die Trocknung auf der Darre erfolgte damals über ein offenes Feuer. Dass sich daraus eine große Brandgefahr ergeben kann, liegt also auf der Hand. Zudem wurden die Sudkessel mit Holz befeuert. In den vergangenen Jahrhunderten brannten so immer wieder Brauerein ab oder wurden stark beschädigt.

Als einst die Brauerei Jäck am Maxplatz in Flammen aufging und die Löschbemühungen in einem großen Durcheinander abliefen, war es soweit: Die Bamberger Freiwillige Feuerwehr wurde gegründet, und zwar schon eine Woche nach dem verheerenden Brand. Der Weinhändler Johann Baptist Messerschmitt war der Kopf der Löschtruppe. In den Folgejahren kamen immer mehr Brauereibesitzer dazu, nicht ganz uneigennützig, wie sich versteht. Die Angst vor der Zerstörung des eigenen Hab und Guts war der Auslöser.

Doch nicht nur das: Johann Georg Jäck, der Sohn des Brauereibesitzers übernimmt nach der Säkularisation die Aufgabe eine Büchersammlung zu erstellen. Aus den Buchbeständen der Klöster schafft er eine Sammlung, die heute als Grundstock der Bayerischen Staatsbibliothek in Bamberg gilt. Zwei Geschichten, die mal wieder zeigen, wie wichtig das Bier doch in Bamberg war und ist.

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