Fast ausgestorben – das Büttnerhandwerk

Büttner Leonhard Schwemmer kurz<br/>nachdemer die Fassdauben mit<br/>Wasser befeuchtet hat.
Büttner Leonhard Schwemmer kurz
nachdemer die Fassdauben mit
Wasser befeuchtet hat.

Es ist keine gröss´re Kunst erfunden 
als wenn Holz mit Holz gebunden. Es sind wahre Worte, die dieser alte Zunftspruch beinhaltet. Ein hölzernes Fass herzustellen, bedarf viel Zeit, Geduld und Wissen. Davon durften wir uns bereits während der Bierfilm-Dreharbeiten vor dreieinhalb Jahren überzeugen, als der ausgebildete Büttner Leonhard Schwemmer aus Neuhof an der Zenn uns einst in die Kunst der Fassherstellung einweihte. Er hat gelernt, was es heute kaum noch gibt: Ohne moderne Maschinen die Bretter aus den dicken Stämmen zu schneiden, die danach gehobelt und geschnitzt und zu den sogenannten Fassdauben weiterverarbeitet werden. Die eingefügt werden, in die selbst hergestellten Fassreifen. Die mit Feuer und Wasser bearbeitet werden, um so letztendlich ihre Form zu erhalten. Im Interview sagte Schwemmer uns damals, er wisse, dass er einer der letzten sei, die auf traditionelle Art Fässer herstellen. In seinen Worten lag eine gewisse Melancholie. Denn er hat Recht. In Bamberg starb 1993 mit Max Saam der letzte Büttnermeister der Stadt. Im Landkreis wissen wir nur noch von einem und zwar von Anton Hofmann aus Hirschaid. Kein Wunder, wurde mit Metall und Plastik eine einfachere, kostengünstigere Art gefunden, Fässer herzustellen. Ein Berufsbild kurz vor dem Aussterben.

Dabei gehörten Büttner und Brauer in Bamberg seit jeher zusammen. Im Jahre 1798 verordnete etwas der Bamberger Fürstbischof Christoph Franz von Buseck, dass Büttner, die einen Meisterbrief im Brauhandwerk erhalten wollen, einfach nur zusätzlich im Bierbrauen getestet werden müssen. Und auch an zwei Brauereien in Bamberg wird deutlich, wie eng die beiden Berufsbilder zusammen arbeiteten, natürlich beim Fässla und beim Eckenbüttner, den es bis 1906 gab.

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