Bier des Monats Januar - Das Wunder von Schäatz

Der Schäätzer Weizenbock
Der Schäätzer Weizenbock

Obergärig, Weizenmalz und hohe Stammwürze plus Flaschengärung: Richtig, es ist ein Weizenbock. Und was für einer. Dieser Biertyp ist mir schon immer sehr am „Magen“ gelegen, steht ihm das Plus an Stammwürze fast noch besser, als den Herren der untergärigen Fraktion.

Wonach ein Bier alles schmecken kann? Hier wird es besonders deutlich. Beim Öffnen der Flasche kommt eine leichte Prise Aromahopfen, kurz danach riecht es wunderbar nach süßen Früchten und Hefe. Ich hab selten so intensiv und angenehm an einem Bier gerochen. Es duftet wie der Hals der Lieblingsfrau, für alle die, die noch nicht in den Genuss des Schäatzer Weizenbocks gekommen sind. Vorausgesetzt das Glas wurde richtig gespült, bleibt der feinporige Schaum lange stehen. Es bilden sich kleine Schauminseln die auf die Eroberung des Gaumens warten.

Bernstein-hefetrübe Farbe, der man die Süffigkeit ohne Zweifel schon ansieht. Im Antrunk macht sich ein angenehmes Prickeln im Mund breit, ohne ein Zuviel an Kohlensäure. Als nächstes kommt eine Bombe aus Aromen, welche ich nur schwer beschreiben kann. Mutmaßungen wären sicher falsch, nur soviel: Es gibt eine Süße, die nach reifen Beeren schmeckt, leichter Nelken-Geschmack und eine Säure, die sich nicht in den Vordergrund drängt, wie bei so vielen anderen Weizen-Bieren. Dieser Bock ist derart ausgewogen, und geschmackvoll, dass es an ein Wunder grenzt, ihn aus überhaupt nur vier Rohstoffen herzustellen zu können.

Ich bin beeindruckt, und zwar so sehr, dass ich immer wieder in meinen Lieblingsgetränkemarkt Aquatron fahre, um dort die nur wenigen verfügbaren Kästen aufzukaufen, um sie anschließend an Freunde zu verteilen. Geben ist seeliger, als Nehmen, letztlich bleibt aber immerhin die Hälfte der gekauften Vorräte für mich. Der Sepper klebt zwar ab und dann die Etiketten falsch auf die Flasche. Das, was sich allerdings darin befindet, ist ohne Zweifel höchste Braukunst. Gerade in Franken, wo sich doch stark die untergärigen Biere behaupten, ist richtig gutes Weizen eher rar. Dieses Weizen ist nicht nur gut, sondern das Beste, das ich jemals getrunken habe. Ich ziehe meinen Hut und sage Danke an die drei Kronen nach Schäätz.

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