Bier des Monats Februar - Wunderbares Wiesent Wasser

Der Hübner Bock
Der Hübner Bock

Wir schreiben einen Tag vor fünfzehn Jahren und an diesem Tag hatte ich keine Zeit. Ich musste unbedingt von Würgau nach Hollfeld unter zehn Minuten fahren, so eilig hatte ich es. Kein Wunder, dass ich diesen herrlichen Geruch des Bieres an der Quelle der Wiesent nie für mich entdecken konnte, ich war zu sehr fixiert auf den Geruch des Verbrennenden Zweitaktöls des Vorrausfahrerenden.

Mittlerweile habe ich mein Verhalten geändert, ich lasse mir jetzt 60 Minuten Zeit, bleibe stehen, und trinke beim Otto ein Bier.

Das Hübner Bier ist bekannt. Es besticht durch seine Einfachheit, es eckt nicht an und ist für meine Freunde DAS Sommerbier. Mir schmeckt es gut, wenngleich mir manchmal eine gewisse Eigenheit fehlt, ein bisschen mehr Körper, einen Tick mehr eines guten Hopfens ala Spalter Select oder ähnlichem. Was allerdings kaum zu übertreffen scheint, ist diese unbeschreibliche Weichheit, dieses Runde, was einem beim Genuss über die Zunge läuft. Das Brauwasser der Wiesent-Quelle trägt sicher hier seinen Teil dazu bei.

Im Dezember 2010 hab ich dann im Getränkemarkt den Hübner Bock entdeckt, meines Wissens gibt es diesen erst seit wenigen Jahren, ich war gespannt.

Mit 6,7 % Alkohol dürfte die Stammwürze um die 16,5 liegen. Neben dem Bock gibt es fast zeitgleich ein Staafelder Christkindla, welches quasi in der Mitte, zwischen Vollbier und Bock angesiedelt ist. Ein klassisches Festbier eben. Der Helle Bock, eine Mischung zwischen Gold und Kupfer in der Farbe. Hochvergoren mit mittlerer Restsüße, besitzt er wesendlich mehr Körper als das Vollbier, was natürlich in der Natur der Sache eines Bockes liegt. Was andere Böcke oft zu mastig macht, nähert sich hier dem Ideal meines Geschmackes. Genau diese Einfachheit des „Normalen“ klingt sich hier aus und wird zu was Besonderem. Ob das der Geschmack nach Getreide ist, oder die extra Portion Hopfen, es endet in einer untergärigen Sinfonie: Das San Pelegrino der Biertrinkenden Bürger Frankens. Herzhaft und mild, würzig und weich, ein hin und her, noch schöner als die B22 zwischen Würgau und Hollfeld.

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