Bier des Monats Dezember - Die Amis geben Gas

Double Jack
Double Jack

Liebe Bierfilm-Fans,

es wurde ein Haus renoviert und ein Brauhaus gebaut, doch jetzt ist wieder Zeit für das Bier des Monats!

Miller, Budweiser, Bud light, Anheuser Busch - das waren die Biere und deren Konzerne, die einem noch vor wenigen Jahren auf die Frage nach amerikanischem Bier einfielen. Ehrlich gesagt; es war zum Verzweifeln, hatte dieses Getränk doch für uns gestandene fränkische Biertrinker nichts mit Bier zu tun. Amerikanisches Bier gilt bei vielen als wässrig und mit wenig Geschmack und dies trifft auch auf die meisten der von amerikanischen Großbrauereien hergestellten Biersorten zu.

Irgendwann in den 1990er Jahren aber begann sie, die Craft Beer Revolution. Viele Amerikaner hatten es satt, das „gelbe Wasser“, wie es von einigen Biertrinkern bezeichnet wird, zu trinken. Immer mehr Brauereien wachsen seitdem aus dem Boden. Von der kanadischen Ostküstengrenze bis ins warme Kalifornien an der Westküste. Die friedliche Revolution hat es mittlerweile geschafft, der Marktanteil steigt unaufhaltsam, und ja, IN AMERIKA GIBT ES BIERE, DIE IHRESGLEICHEN SUCHEN. Gebraut in für amerikanische Verhältnisse kleinen Brauereien werden dort die individuellsten Biere gebraut, mit Leidenschaft und manchmal auch mit einer extra Portion Hopfen.

Ein neuer Schritt, eine neue Erkenntnis. Die Firestone Walker Brewing Company ist exakt 9841 Kilometer vom Bamberg entfernt. An der Westküste gelegen , ziemlich genau zwischen LA.und San Francisco wird dort seit 1996 Bier gebraut. Mit überragendem Erfolg: Unzählige Preise gingen seitdem zu Firestone und kürzlich wurde in Nürnberg der European Beer Star für das herausragende „Double Jack“ vergeben.

„Double Jack“ ist die Bezeichnung für ein Imperial IPA, also eine verschärfte Form des IPA`s. IPA steht für India Pale Ale. Das waren Biere, die von Alters her in die Kolonien verschifft wurden. Mit einer extra Portion Hopfen (Hopfen ist bekannt für seine Haltbarkeitsverlängerung), obergäriger Hefe und einer Stammwürze jenseits des Doppelbocks war das Bier reif für die lange Seereise am Segelschiff. Diese Biere waren eigentlich dafür bestimmt, vor Ort in den Kolonien wieder auf ein normales Maß mit Wasser verdünnt zu werden. Doch den Überlieferungen zufolge wurde dieser Teil meistens ausgelassen. Gschmeggd had's und geknalld had's a!

Für das Firestone „Double Jack“ werden Hopfensorten aus dem Nordwesten der USA verwendet, wie beispielsweise Cascade und Amarillo. Auch das „Double Jack“ hat die für IPA's typische intensive Hopfennote. Mit 9,5% Alkohol ist das „Double Jack“ aber stärker gebraut als vergleichbare IPAs.

Im Glas sieht man auch gleich eine wunderbare Farbe, dunkelgold mit cremiger Haube.Der Geruchstest lässt Noten von Grapefruit und anderen Zitrusfrüchten erkennen. Typisch für eben diese Hopfensorten und unterstützt durch die späte Hopfengabe bis hin zur Kalthopfung. Wer das Bier genießt, erlebt zuerst seine Trockenheit und dann auch die geschmacklichen Aromen von Zitrusfrüchten, begleitet von einem Zusammenspiel aus Bitternoten und einer sanften Süße. Definitiv kein typisch fränkischer Biergeschmack, aber unbedingt wert, es zum Bier des Monats zu machen. Bitte probieren.

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